Jean Giono

französischer Schriftsteller; wegen seiner pazifistischen Haltung der Kolloboration verdächtigt und 1944 inhaftiert, später rehabilitiert; Werke u. a.: "Der Berg der Stummen", "Ein König allein", "Der Husar auf dem Dach" (Romane); "La femme du boulanger" (Drama)

* 30. März 1895 Manosque/Département Alpes-de-Haute-Provence

† 8. Oktober 1970 Manosque/Département Alpes-de-Haute-Provence

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 04/1971

vom 18. Januar 1971

Wirken

Jean Giono wurde am 30. März 1895 in Manosque (Département Alpes-de-Haute-Provence) geboren. Der Vater, ein Schuhmacher stammte aus Piemont, die Mutter, eine Büglerin, aus Paris. Nach der Volksschule wurde er Bankangestellter und nahm am 1. Weltkrieg als einfacher Soldat teil. Die Greuel des Krieges, die er im Gemetzel um Verdun erlebte, verstand er als Bild und Beweis der Absurdität unserer Zivilisation. Als Gegenbild der Denaturierung des Lebens hielt G. Landschaft, Menschen und Geschichten der Provence in seinen frühen Büchern fest. So wurde der Pazifismus, den er um 1935 in Contadour, einer seltsamen Gemeinde von geflohenen, erlösungsbedürftigen Großstädtern predigte, kraß zivilisationsfeindlich. Er selbst hatte schon etwas früher seinen Bankdirektorposten verlassen, weil er um keinen Preis in eine größere Stadt versetzt werden wollte. Mit Frau und Töchtern siedelte er sich in Manosque im Durance-Tal an, wo er ...